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1 我 Mein Deutschland 我的中国 Mein China 德国 9 J A H R E MEDIENBOTSCHAFTER 九年中德媒体使者

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4 我 Mein Deutschland 我的中国 Mein China 德国 9 J a h r e Medienbotschafter 九年中德媒体使者

5 Inhaltsverzeichnis 四 006 前言 Vorwort 00 一个促进国际理解的重要平台 Ein wichtiges Spielfeld der Völkerverständigung 025 不仅是项目引路者 Mehr als die Direktorin 03 以身心智, 架理解之桥 Verstehen braucht Körper, Herz und Hirn 059 新超级大国的问题 Das Problem mit der neuen Großmacht 065 太多的赞美 Zu viel des Lobes 02 贺词 Grußwort 04 稳中有滞, 蹒跚前行 Normalität mit Hindernissen 073 社会 Gesellschaft 04 开辟中德媒体外交新路径»Wir brauchen noch mehr Mediendiplomatie«07 项目近览 über das programm 08 为了人与人的相遇 Es geht um die persönlichen begegnungen 045 政治 politik 047 调查精神, 坚持不懈 Recherchegeist bleibt ungebrochen 053 让媒体反映真实的世界 Ein Plädoyer für ehrliche berichterstattung 99 高龄之美 Die Schönheit des alterns 05 都不好看, 都有意思 Nicht schön, aber interessant 09 两个可爱的巨人 Zwei Riesen zum Verlieben

6 in h a ltsv er zeichn is 目 录 中国化一点挺好的 对话德国前总理 一阵凉爽的风 Ein klein wenig c h inesischer Im Gespräch mit Helmut Schmidt Ein frischer Wind d as wäre schön 23 在马克思的故乡 再也不写了? 新窥视主义 Auf zur Heimat von Marx Nie wieder schreiben? Der neue Voyeurismus 63 3 媒体使者上了头 条 数 据之王 环保卫士 Medienbotschafter in den Herr der Daten, Diener der Hauptnachrichten Umwelt 腾空突然立起一座天桥 中国要当足球世界强国 Plötzlich war da e ine Brücke China will Fußball- Großmacht werden 8 43 展望 zurück 交流仍在继续 Der Austausch geht weiter 20 媒体使者 Medienbotschafter 26 关于本书 Über das Buch Ausblick 新猪堡 到此一游 Einmal Neuschweinstein und 版权说明 自我行销式的中国繁荣 Impressum Chinas Boom der Selbstvermarktung 0

7 Vorwort 六 前言 Journalisten formen durch ihre Berichterstattung, ihre Analysen und Einschätzungen unser Verständnis der Welt. Da diese immer komplexer wird, steigt auch die Verantwortung von Journalisten, immer kompliziertere Sachverhalte kompetent und anschaulich erläutern zu können. China ist besonders in den letzten fünf Jahren immer stärker in den Fokus der hiesigen Berichterstattung gerückt, zu Recht, spielt die Volksrepublik doch nicht nur wirtschaftlich eine immer bedeutendere Rolle. Die Berichterstattung über das Land ist hingegen nicht im gleichen Maße differenzierter geworden. Ebenso ver - liert die Berichterstattung über das»land der Tugend«, wie Deutschland auf Chinesisch heißt, aus der Distanz häufig die notwendige Nuancierung. Die Förderung von deutschen und chinesischen Journalisten ist eines unserer Kernanliegen in der Völkerverständigung. So bringen wir seit 200 deutsche und chinesische Chef redakteure in einem hochkarätigen jährlichen Medienforum zusammen, seit 20 fördern wir die Begegnung von Ressortleitern und erfahrenen Redakteuren zwischen China und Europa. Im vorliegenden Band lassen wir nun Stipendiatinnen und Stipendiaten unseres ältes ten Journalistenprogramms in und mit China zu Wort kommen:»medienbotschafter China Deutschland«. Der doppeldeutige Name ist Programm. Die Nachwuchsjournalisten verstehen sich als Repräsentanten ihres jeweiligen Mediensystems und ihres Landes, sie lernen von ihren Kollegen aus nächster Nähe, im beruflichen wie im privaten Umfeld, was Journalisten im je - weils anderen Land fasziniert, was sie antreibt und wie sie berichten. Trotz aller Unterschiede in den Mediensystemen eint die Journalisten beider Länder ein hohes Arbeitsethos, der Anspruch, so»dicht dran«wie möglich zu berichten. Im gemeinsam erlebten Arbeits - alltag ist beim Recherchieren kein Platz für den erhobenen Zeigefinger. Der Austausch findet auf Augenhöhe statt. Dafür wollen wir auch in Zukunft sorgen, müssen aber aufgrund veränderter Rahmenbedingungen in beiden Ländern über ein neues Format nachdenken. Daher werden wir das Programm»Medienbotschafter China Deutschland«nach neun erfolgreichen Jahren beenden. Die sehr positiven Rückmeldungen der Alumni und der teilnehmenden Medienhäuser in beiden Ländern motivieren uns jedoch, ein Nachfolgeprogramm aufzusetzen, das die aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten konsequent berücksichtigt. Wann ist ein Austauschprogramm erfolgreich? Aus unserer Sicht vor allem, wenn seine Alumni die Programmidee erfolgreich und wirkungsorientiert aufgreifen und den Austausch selbständig fortsetzen. Im Sommer 20 haben wir besonders engagierte Ab - solventen des Programms dabei unterstützt, einen gemeinnützigen zweisprachigen Verein zu gründen, das Deutsch-Chinesische Mediennetzwerk ( Mit regelmäßigen Veranstaltungen in beiden Ländern zu deutsch-chinesischen Medienthemen tragen sie den Programmgedanken weiter. Der vorliegende Band versammelt Eindrücke und Analysen 20 deutscher und chinesischer Stipendiaten und Stipendiatinnen aus neun Jahren Programmarbeit. Sie zeigen in ganz unterschiedlichen Stilformen und Formaten einen kleinen Ausschnitt aus der großen Bandbreite der Themen, die junge Journalisten an beiden Ländern interessiert. Sie alle zählen, auch mehr als 40 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China, zu den Vorreitern ihrer Zunft, die trotz erschwerter Bedingungen das»reich der Mitte«und das»land der Tugend«für sich ent-

8 v o r w o r t decken wollen, dabei eigene (Vor-)Urteile hinterfragen und ein Stück weit die Herausforderungen des jeweils anderen Landes mit kritischer Sympathie begleiten. Wir bedanken uns sehr herzlich für die Zusammen arbeit mit Prof. Steffen Burkhardt und seinem Team von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg. Ohne den Mut, die Ideen und den Einsatz unserer Partner hätte die Erfolgsgeschichte des Programms nicht geschrieben werden können Uta-Micaela Dürig Geschäftsführerin Robert Bosch Stiftung Christian Hänel Bereichsleiter Völkerverständigung Amerika und Asien Robert Bosch Stiftung

9 前 言 八 记 者 通 过他们的报 道 调 研和评论塑 造了我们对这个世 多名热心积极的往 届 媒体使者 组 建并成立了公益组 界的理 解和认识 由于我们所处的世界越来越纷繁复杂 织中德记 者交流协会 ( 记 者所 承 载的责任 也 越来越 重 他们需要专业 生动地 net ) 协会在德中两国定期举办论坛 邀请嘉宾探讨德 将 这些越来越 复 杂的事情 讲述 清 楚 过去五年以 来 中 中 媒 体热议话题 通 过 这种 方 式延 续 项目的举 办 初衷 国越 来越多地被 德国媒 体所关注 的确 这个国家 不仅 这 本书收录了项目开展九年来 十八位 来自德国和 在 经济 方面 而且在 其他方面正发 挥 着 越 来越 大的作 中国项目参加者的文章 内容 涵 盖 对项目的印象以 及相 用 然而与之 相反的是 关于中国的报 道没有相应 地变 关分析 它用十分多样的形式和手法展 示了两国年轻 记 得更 精 细 同样 中国媒 体关于德国 这一 道德 之国 者感 兴趣话题的一小部 分 他们可以被称作 德中两国建 德国在中文 里的 字面意思 的报 道也因距 离原因经常 交四十多年以 来努力发现并 探 索 中央 帝国 (中国在德 缺乏一些必 要的细腻 描述 推动德中记 者间的交流是我 国的别称) 和 道德 之国 德国在中文 里的 字面意思 们基金会在国际 理 解领域的一大核心 事业 正是 基于 这 的未来先 行 者 他们不仅努力地 追寻成 见背后的真 相 一点 200 年我们开始 每年 举 办高端媒体论 坛 邀请两 而且 还带 着 一种 审慎的 好感 不断 地 迎 接在 对 方国家 国主流 媒 体的总编辑 参加 20年起 我们开展了中国 里面临的各种挑战 与欧 洲 媒 体 各大部门负责人以 及资深 编辑间的对 话与 我们要诚 挚 地 感谢合作伙伴 德国汉 堡 应 用技 交流活 动 在 本书中我们邀请了基 金会同中国最早开展 术 大学的施特 芬 布克哈 特 教 授以 及他的团队 没有这 的记 者交流项目的参加者 中德媒体使者 撰文 这 位合作伙伴的勇气 灵 感 和付出 今天我们 就 无法书写 个项目的名称 本身 便具 有双 重含义 有关 这个项目的成 功 故事 参加项目的 青 年记 者作为自己媒 体以 及国家 的代 表 在交流中从身边的同行 学习 并了解对 方职 业领域 以及生活领域的方 方面面 究竟自己国家的哪些地方会 吸引对方记者 他们会如何报 道 这些内容 尽管两国的 媒体体制有着根本的不同 但是新闻业的基 本职业 道德 准则 要尽可能深入地报 道新闻事 实 将他们统一在一 起 在一起的日常采写工作中 他们放下成见不再指责对 方 在平 等的基础上 进行交流 随 着两国媒 体 环 境的改 变 我们需要思 考 策 划出 一 个 新的交流 形式 以 适 应 未来的发 展 正是如此 我 们在 成 功开展九年之后 决定 结 束 中德 媒 体使者 项 目 但是 参加过该 项目的记 者 和项目合作 媒 体对其 效 果的积极评 价与反馈 却给了我们动力 策 划并组织 后 续 项目 以 此 来满足目前两国媒 体人的需 求 什么时候可以判断一个项目成功与否 在我们看来 当这个项目曾经的参与者成功并且有效地掌握了这个项 前 目的开展初衷 并能独立地延续这种形式的交流时 就 言 意味 着 这个项目成功了 202年夏天在基金会的支持下 祝 各 位 拥有一 个 美 好的阅读体 验

10 v o r w o r t 杜瑞曦 罗伯特 博世基金会 总裁 克里斯蒂安 汉纳尔 罗伯特 博世基金会国际理解项目部美洲与亚洲经理

11 Ein wichtiges Spielfeld der Völkerverständigung 十 前言 Vorwort Steffen Burkhardt Seit mehr als hundert Jahren berichten westliche Jour nalisten aus China. Einer der ersten bekannten Korrespondenten war Don Denham Patterson, der Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Shanghai arbeitete. Der Amerikaner veröffentlichte nach seiner Rückkehr 922 ein faszinierendes Buch über den chinesischen Journalismus, den er als»spielwiese der Propaganda«charakterisierte. Patterson beschreibt eine grundlegend andere Ausrichtung der Presse im Reich der Mitte, als sie durch das Ideal der investigativen Recherche im Westen gezeichnet wird. Um die Verständigung zwischen den Völkern trotz aller Unterschiede der Gatekeeper zu verbessern, gründete er das erste journalistische Austauschprogramm mit China. Die Grundidee Pattersons stand auch Pate für das Programm»Medienbotschafter China Deutschland«, das von der Robert Bosch Stiftung finanziell großzügig gefördert wurde und ein ganzes Mediennetzwerk zwischen China und Deutschland erfolgreich etabliert hat. Es war von Anfang an dem Leitbild verpflichtet, dass Journalismus auch einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten soll. Die Teilnehmer waren aufgefordert, nicht nur im Sinne ihrer nationalen Rollen - konzepte als Journalisten zu handeln, sondern sich auch darum zu bemühen, Vorurteile abzubauen und Verständnis für die andere Kultur zu schaffen. In diesem Sinne ist auch die von uns gewählte Programmbezeichnung»Medienbotschafter«zu ver - stehen. Sie beschreibt den Anspruch, die journalistische Beobachterrolle durch eine vermittelnde Perspektive zu ergänzen. Bevor wir die Medienbotschafter zum Leben brachten, kamen Journalistinnen und Journalisten in China und in Deutschland diesem Anspruch aufgrund mangelhafter Kenntnisse der chinesischen oder deutschen Kultur nicht immer nach. Die Berichterstattung war häufig von Stereotypen geprägt und betonte die Konflikte im deutsch-chinesischen Verhältnis. Mit dem deutsch-chinesischen Mediennetzwerk ist der Kreis derer, die kompetent berichten können, deutlich gewachsen, wie die eindrucksvollen Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse in diesem Buch belegen. Ermöglicht durch das Engagement der Robert Bosch Stiftung, der mein besonderer Dank für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit gilt, sind die nationalen Spielwiesen des Journalismus damit um ein wichtiges Spielfeld der internationalen Verständigung reicher. Steffen burkhardt Direktor des International Media Center und Professor für Medien- und Kulturtheorie, Medienforschung und Medienkompetenz an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg.

12 际 促 一 理 进 个 解 国 的 vorwort 重 要 平 台 象深 刻的 故事 经 历 和案例都 可以证实 当然 这一成 0 前 果是 通 过罗伯特 博世 基金会的不懈努力才能得以实现 0 言 的 在 此我要 特 别感谢罗伯特 博世 基 金会多年来的支 0 持与合作 使得 德中两国的新闻场域 更加丰富 成 为促 施特芬 布克哈特 进国际 理 解的 重要平台 一百多 年 前 西 方 记 者 开 始了他 们 的 驻 华 报 道 在 最 早一 批 的 驻华 记 者中 有一 个 知 名媒 体人 裴 德 生 施 D on Denham Patters on 上个世 纪初期 裴 特 德 生曾作为驻华 记 者在 上 海工作 当 这 名美国记 者回 芬 国之后 于 年出版了一本关于中国新闻学的优秀 著 作 中国新闻事业 T he Journalism of 布 C hina 在书中 他 总 结 中国 新 闻 业 的 最 大 特点 是 克 宣传场域 描述了中国媒体与以调查 性 新闻报 道 理 想 哈 为特点的西方 媒 体 截 然不同的定位 尽管如此 为了更 特 好地促 进 东西方民 众间的 相互 理 解 他发起并组织了首 个中外记 者交流 项目 裴德 生的基 本理念对 中德媒体使者 项目的实 施 初衷 有着很大的影响 该 项目由德国罗伯特 博世 基 金 会 慷 慨赞助 在 执行 过程中成功地成 立并组 建了中德记 者交流协 会 从一 开始 该 项目便在 媒 体促 进国际 理 解 方面承担了行业标 杆的责任 所有的项目参加者不 仅需要发 挥作为一 名本国记 者的作用 更 重要的是 他 们要为消除固有成 见 理 解并接受不同文化而做出努力 这一点 从我们对项目的名称选 择 媒 体使者 上便 能 看出 它为两国媒 体人 提出了要求 即 原 本 媒 体只 扮演新闻事 件观 察者 和记 录 者的角色 在 此 基础 上 还 需要新增促 进两国交流和沟通的 桥梁作用 在我们开展 中德媒体使者 项目之前 两国的记 者由于 缺乏 对中国 和德国文化的 相关认识 大多无法 达 到这一 要求 关于 对 方国家 的报 道 经常带 有偏 见并且 总是 集中在 德中关 系发展的冲突和矛盾上 通 过中德记 者交流协 会 两国有能力做 好 报 道 的 记 者圈子在明显 扩大 这一点 本书记 录的那 些 令人印 是汉堡国际媒体中心主任 德国汉堡应用技术 大学新闻学和传播学教授 其研究重点为传媒 及舆论分析 媒体伦理以及政治交流

13 Grußwort 十二贺词 Liebe Leserinnen und Leser, seit ich vor acht Jahren die Schirmherrschaft für das Programm»Medienbotschafter China Deutschland«übernahm, sind die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen beiden Län - dern stetig intensiver und vielfältiger geworden. Unsere Kabinette tauschen sich seit 20 regelmäßig aus, zudem treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aller politischen Ebenen und der Zivilgesellschaft in mehr als 60 Dialogformaten. Die Volkswirtschaften sind eng miteinander verflochten, Deutschland und China jeweils die füreinander wichtigsten Handelspartner in ihrer Region. Genauso wichtig ist es aber, dass auch unsere Bür - ger mehr von- und übereinander erfahren. Daher fördert die Bundesregierung Begegnungen und Austausch auf der persönlichen Ebene. Und deshalb steht das Jahr 206 auch ganz im Zeichen des deutsch-chinesischen Schüler- und Jugendaustauschs. Daneben braucht es guten und informierten Journalismus, der über die Entwicklungen im jeweils anderen Land berichtet. Gerade in Zeiten, in denen Nationalismus und Populismus in vielen Regionen unserer Welt wieder auf dem Vormarsch sind, ist eine sachkundige und fundierte Presseberichterstattung unerlässlich. Genau hier hat das Programm der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit dem International Media Center Hamburg angesetzt: Es hat neun Jahrgängen junger Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland und China die Möglichkeit gegeben, sich ein eigenes Bild vom anderen Land zu verschaffen und dort die journalistischen Arbeitsbedingungen kennenzulernen. Es stimmt mich positiv, wenn ich in der Bilanz lesen kann, dass einer von zehn deutschen Teilnehmenden seine Karriere nach dem Programm nach China verlegt hat und sie ihre Erfahrungen den jungen chinesischen Journalistinnen und Journalisten als Sprungbrett gedient haben. Aber noch wichtiger als solche Statistiken ist etwas anderes: Es sind die Erfahrungen der neue Blick auf das Fremde und gleichzeitig auch auf sich selbst, die unschätzbar wertvoll sind. In dieser Abschlussdokumentation lassen uns die Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten an diesen Erfahrungen teilhaben. Ich bin ihnen dankbar, dass sie uns in ihren Schilderungen mit auf die Reise nehmen und ein weitergehendes Ver ständnis füreinander ermöglichen. Uns allen wünsche ich beim Lesen einen neuen Blick auf Vertrautes und einen unverstellten Blick auf Neues! Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen

14 grusswort 贺 词 0 亲爱的读 者们 弗 八年 前 我 开始 担 任 中 德 媒 体使 者 项目的监 护 兰 0 人 从 那时到现 在 德中两国的政 治 经济 和文化关 系 克 0 不断深 化 和多元化 两国政 府自 20 年以 来定期举 行 会晤 而来自各 个政 治层面 和公民 社会的代表 也 通 过 瓦 6 0 多个对 话平台 进行交流 两国经济 密 切 交织 互为 尔 对 方所在 地区 最 重要的贸易伙伴 特 同样 重 要的是 我们两国人民也 越 来越多地认识 和了解 对 方 因此 德国政 府 积极 支 持两国间的人 员交 施 往 和 交 流 出于同 样 的原因 两 国 将 德中 青少 年 交 流 泰 定为 206 年的合作 重 点 因 除此 之外 我们还需要消息灵 通 理 解透彻的新闻 迈 人 士报 道 对 方国家 的发 展 情况 在当今世界 的许 多地 尔 区 民 族 主 义 和民 粹主 义泛滥 专业 求实的新闻报 道 在 这样的局势下 更加不 可或缺 罗伯特 博世 基 金会与 德国外交部长 汉 堡国际媒 体中心 合作 举 办的 这一项目恰 恰以 此为着 眼 点 在九年的时间里 该 项目每年为来自德中两国的 青 年新闻工作 者提 供 机会 亲自了解对 方的国家 亲身 体 验当地 新闻工作的环 境 和条 件 在 总结 报告中我高兴地 看到 在项目结 束后 参加 该 项目的德国记 者中有十分之一决定将自己事业的 重心 移 到中国 而参加项目的中国记 者也可成 功地 将 这一经 历作为事业的跳 板 比 这些 数 据更加重 要的是 经 历 同时以 新的 视角 观察陌生的事 务和自身 这样的经 历是无可估价的 这份总结 报告为我们提 供了一 个机会 分享 参加活 动的 青年记 者的 相关经 历 这些记 者 通 过他们的 描述让我们 加入他们的旅行 使我们对另一 个国家 有更深的理 解 为此我向他们表 示感谢 祝大家 在阅读时对已知的事 物 获得新 鲜的认识 对新 鲜的事 务获得未经扭曲的认识

15 »Wir brauchen noch mehr Mediendiplomatie«十四贺词 GRUssWort Shi Anbin In den vergangenen Jahren haben China und Deutschland den Austausch und die Zusammenarbeit in allen Be - reich erheblich intensiviert. Die jährlichen Chinabesuche von Bundeskanzlerin Merkel lösen in China regelmäßig einen»deutschland-hype«aus. In der gegenseitigen Wahrnehmung lässt sich jedoch nach wie vor ein großes Gefälle beobachten. Einer Studie des amerikanischen Pew Research Center vom Juni 205 zufolge denken nur 34 Prozent der deutschen Bevölkerung positiv über China. Laut einer Studie der BBC vom Mai 204 meinen 76% der deutschen Bevölkerung, der Einfluss Chinas auf die Welt sei»hauptsächlich negativ«. Im Vergleich dazu ist die chinesische Bevölkerung Deutschland gegenüber generell freundschaftlich eingestellt: Über 60% der Befragten haben eine positive Einstellung. Die Berichterstattungen sind freilich in beiden Ländern zu einem gewissen Grad einseitig oder von äußeren Faktoren abhängig. Personen, die seit langem im jeweils anderen Land leben, wissen jedoch, dass China nicht so schlimm ist, wie es die deutschen Medien berichten. Und dass umgekehrt auch Deutschland nicht so gut ist, wie es die chinesischen Medien darstellen. Ganz gleich ob es sich nun um die Verteufelung Chinas durch die deutschen Medien oder die Romantisierung Deutschlands durch die chinesischen Medien handelt: Der Hauptgrund hierfür liegt in der unterschiedlichen Medienphilosophie und der daraus ab ge - leiteten Herangehensweise an die Berichterstattung. Während chinesische Leitmedien viel Wert auf eine positive Berichterstattung legen, stellen führende deutsche Medien oft Probleme und Konflikte in den Vordergrund. Die deutschen Kollegen werden mir nun entgegenhalten, dass ihre Medien nicht nur über China negativ berichten, sondern auch über andere Weltgegenden. Aber gleichgültig, was der Grund für das Phänomen ist: Die Schieflage in der gegenseitigen Wahr - nehmung verstärkt die Notwendigkeit des Dialogs zwischen den Medienschaffenden beider Länder. Um zu einer ausgewogenen Berichterstattung zu kommen, sind Kommunikation und Austausch der beste Weg. Wenn wir mit entsprechenden Programmen bereits bei jungen Akademikern und Journalisten ansetzen, dann garantiert das eine Verringerung des Wahrnehmungsdefizits und der ungleichen Berichterstattung zum beiderseitigen Nutzen. Seit 2008 arbeiten wir mit der deutschen Robert Bosch Stiftung im Programm»Medienbotschafter China Deutschland«zusammen. Gemeinsam haben wir erfolgreich neun Jahrgänge abgeschlossen und 66 deutsche Medienbotschafter ausgebildet. In Deutschland hat die Robert Bosch Stiftung gemeinsam mit der International Media Center Hamburg 69 chinesischen Journalisten Weiterbildungen und Hospitanzen ermöglicht. Eine Doktorandin, die ich momentan betreue, war zuvor mehrere Jahre für die»qinnianbao«als Journalistin tätig und hat großen Nutzen aus diesem Programm gezogen. Zusätzlich hat die Robert Bosch Stiftung mehrere chinesisch-deutsche Mediendialoge veranstaltet, an denen ich und einige meiner Kollegen beteiligt waren. Dort haben sich Redakteure und andere Medienfachleute zu einem breit gefächerten Spek - trum von Themen ausgetauscht.

16 g r u s s w o r t Ich bin überzeugt davon, dass die genannten Aktivitäten in Bereichen der Mediendiplomatie auf besondere Art dazu beitragen, sowohl das Wahrnehmungsdefizit als auch das Berichtsgefälle zwischen China und Deutschland zu beseitigen und gegenseitiges Verständnis und Vertrauen zu intensivieren. Die Medien beider Länder sollten gemäß der Prinzipien»Gleichberechtigung, gegenseitiges Vertrauen, Toleranz, Teilen von Erfahrungen, Zusammenarbeit und gegenseitiger Vorteil«die Unterschiede in Kultur, Ideologie und Werten respektieren. Sie sollten verstärkt fachliche Erfahrungen austauschen und persönlichen Umgang pflegen. Außerdem sollten sie an einer objektiveren, faireren und ausgewogeneren Einstellung arbeiten, um die Probleme und Herausforderungen an - zugehen, denen beide Seiten im Prozess der Konsolidierung ihrer allumfänglichen strategischen Partnerschaft ausgesetzt sind. So sollten chinesische und deutsche Medien zum Beispiel in globalen Fragen wie der Klimaerwärmung, dem Kampf gegen den Terrorismus, der Beschränkung der Verbreitung von atomaren, biologischen und chemischen Waffen, der Seuchenbekämpfung sowie der Kontrolle von Finanzrisiken gemeinsame Berichterstattungen aufnehmen. Dabei sollten den Journalisten beider Seiten besserer Zugang zu Informationen und In ter viewpartnern eingeräumt werden. Das würde letztlich einen Beitrag zu noch besseren Mechanismen der weltumspannenden Politikgestaltung leisten und damit das gemeinsamen Wohlergehen der Menschheit fördern. Shi Anbin Stellvertretender Leiter des Instituts für Medien und Kommunikation der Tsinghua Universität

17 开 德 外 路 辟 媒 交 径 中 体 新 进行研 修 我目前指导的一位博士研究生曾经在 中国 十 贺 六 词 青年报 做过多年记者 她 就从这个项目中受益匪浅 博 世基金会 还举办了多次中德媒体对话和论坛等活动 我 史安斌 本人和多名同事 都 参加过 这个活 动 双方的记者 编辑 和新闻学者进行了深入的交流和广泛的对话 我相信 上 述 这些媒体外交活动的开展将为消除中 德双方和 认知逆差 和 报 道落差 增进和深化彼此 的理解和信任 做出独特的贡献 双方 媒体应当秉承 平 等互信 包容互鉴 合作共赢 的原则 尊重 双方在文化 近年来 中德之间开展了全方位的交流与合作 默克尔总 意识形态和价值 观 上的差异 进 一步加强在 业务上的相 理每年一次的访华都会在中国掀 起 德国热 但两国民 互借鉴与合作和人员往 来 以更加客观 公正 平衡的态 众之间对于彼此的认知仍然存在着较大的落差 据美国 度看待双方在巩固全方位战略 伙伴关系的进程中出现的 Pew 基金会 205 年 6月的调查 德国民 众 对中国持有正 问题和挑战 例如 在气候变化 打击 恐 怖主义 限制核 面看法的仅占 34% 而据英国广播公司 BBC 204 年 5 武器和生化 武器 防 控 疫情 管控金融风险等全球性议 月公布的调查 德国民众中有高达 76% 的人认为 中国对 题 上 中德两国新闻媒体应该展开联合报 道 为双方记 世界的影响主要是消极的 而相比之下 中国民众 对 德 者提 供信息和采访上的便利 为完善全球 治理机制 保 国普 遍持友好 态度 持有正面看法的超 过 60% 障人类共同福祉做出贡献 应当承认 双方的报道都存在一定的 偏见 或 偏 差 在两国长期生活的人都知道 中国没有德国媒体报 道的那 样糟 而德国也没有中国媒体报 道的那 样好 无 论是德国媒体对中国的 妖 魔化 和中国媒体对 德国的 史 浪漫化 双方在报道理念和策略上的 落差 是主要原 安 因 中国主流媒体强调 正面报 道 德国主流媒体强调 斌 问题和冲突 诚然 德国同行会反驳我 德国媒体的负 面报 道不只是针对中国 但无论如何 这一 落差 正是 加强两国媒体对话的必 要性所在 从青年学子和青年记者入手 推进和深化两国媒体 的沟通和交流 正是确保双方 媒体能够坚持客观 公正 平衡的报道 缩小两国民众的 认知逆差 和媒体的 报 道落差 的有力保障 自2008 年以来我们与德国博世基金会合作 中德媒 体使者 项目 已经成功举办了 9届 培训了66 名德国媒 体使者 在德国 博世基金会和汉 堡国际媒体中心合作 贺 为 69 位中国记者提 供了研修和媒体观 摩见习的机会 同 词 时 一些中国青年记者也在博世基金会的资助下赴德国 清华大学 新闻与传播学院副院长

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19 Es geht um die persönlichen begegnungen Marc Bermann und Steffen Burkhardt haben das Austauschprogramm»Medienbotschafter China Deutschland«aus der Taufe gehoben. Der aus ihrer Sicht größte Erfolg: Mit dem Austausch geht es weiter. Interview von Rebecca Roth 十八 Steffen, Marc, ist die Idee zum Medienbotschafter Programm in einer Karaokebar, in einer Kneipe oder am Konferenztisch entstanden? Steffen Burkhardt Marc, du hast jetzt die geniale Möglichkeit einen Mythos zu kreieren. Marc Bermann Die Robert Bosch Stiftung hat damals mit dem China Programm einen neuen Länderschwerpunkt aufgebaut. Ich hatte die Ehre, diese Aufgabe umzusetzen. Eine Zielgruppe, die wir für die Völkerverständigung zwischen China und Deutschland in den Fokus genommen haben, sind Journalisten. Sie wirken mit ihrer Arbeit bis tief in die Gesellschaft hinein. In dem, was sie sagen und schreiben, können sie zum Abbau von falschen Vorstellungen, Zerrbildern und Halbwissen beitragen. Es gab ein Modell, das mich in spirierte:»medien Mittler zwischen den Völkern.«Das war bei der Robert Bosch Stiftung ein Journalistenprogramm mit Mittel- und Osteuropa. Ich habe das Konzept angepasst und an mehrere Journalistenschulen in Deutschland geschickt. Steffen war damals an der Hamburg Media School und hat schnell und professionell reagiert haben wir den ersten Durchlauf gemacht. Für die ersten chinesischen Teilnehmer war das Programm noch auf Deutsch. Irgendwann haben wir auf Englisch umgestellt. SB Das war auch schon die einzige wesentliche Änderung, die wir vorgenommen haben.»deutschland im Kompaktkurs«dieses Konzept haben wir beibehalten. Das sind immer die vier Wochen am Anfang, kombiniert mit Exkursionen, um spezifische Regionen in Deutschland und seinen Föderalismus vorzustellen. Unsere größte Herausforderung war das völlig unterschiedliche Verständnis von Journalismus. Journalisten in Deutschland verstehen sich als vierte Gewalt. In China soll Journalismus dem Volk dienen. Es soll aufklären, erziehen und zur Solidarität aufrufen. RebeCCa Roth Jahrgang 975, war 2009 Medienbotschafterin in China und hospitierte in der Redaktion der Beijing Review. Seit 2005 arbeitet sie als freie Journalistin für öffentlich rechtliche Radiound Fernsehsender. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins Deutsch Chinesisches Mediennetzwerk e.v. 项目近览 Gab es Situationen, wo diese unterschiedlichen Welten aufeinander prallten? SB Das passierte in der Regel im offiziellen Rahmen. In der Praxis waren die Unterschiede gar nicht so prägnant. Unterm Strich funktionierte die Idee des Austauschs zwischen Journalistinnen und Journalisten beider Länder sehr gut. MB Als ich das Programm zwischen 2008 und 20 begleitete, kam es auch am Rande von Veranstaltungen häufig zu offenen Kontroversen. Jenseits des Protokolls war man sich einig. Heute ist die Kommunikation etwas anders.

20 Journalismus hat im gegenwärtigen China eine erzieherische Aufgabe unter Staatspräsident Xi Jinping mehr denn je. Journalisten sollen das Volk auf Partei linie bringen und als Sprachrohr der Partei dienen. Das wird auch alles ganz transparent und offen gespielt und lässt sich in den chinesischen Medien im Internet so nachlesen. Was waren die größten Veränderungen der vergangenen neun Jahre? SB In den ersten Jahren gab es in den deutschen Redaktionen gegenüber chinesischen Journalisten noch sehr viel Vorbehalte. In dieser Zeit war die allge meine Berichterstattung von Klischees wie»die gelben Spione kommen«geprägt. Ab Sommer 2008 gab es wegen der Olympischen Spiele in Peking einen Hype um China. In Verbindung mit der rasanten wirtschaftlichen Entwicklung führte das in den deutschen Redaktionen zu einem noch stärkeren Interesse. Für uns war das eine sehr günstige Phase mit unserem Programm zu starten. Was hat sich seitdem an der China Berichterstattung in Deutschland verbessert? SB Die Bandbreite an Themen aus China ist größer geworden. Aber auch innerhalb der Themen hat sich die Vielfalt der Quellen vergrößert. Die Berichterstattung ist insgesamt differenzierter geworden. Ich denke schon, dass unser Programm dazu beigetragen hat. Aber einiges scheint auch schwieriger geworden zu sein. SB Ja, vor allem die Rahmenbedingungen haben sich verschlechtert. Auf deutscher Seite erleben wir, dass Redaktionen allerorts sparen. Das wiederum hat dazu geführt, dass sie Journalistinnen und Journalisten nicht mehr so einfach für drei Monate ins Ausland gehen lassen. Viele Journalisten wissen nicht, ob sie ihre Jobs noch haben, wenn sie zurück sind. Das führt zu einem veränderten ökonomischen Druck. Doch auch die Bereitschaft der Redaktionen, chinesische Kollegen für ein paar Wochen bei sich aufzunehmen, ist gesunken. Ihre Betreuung lässt sich häufig nicht mehr mit dem eng getakteten Redaktionsablauf vereinbaren. Auf chinesischer Seite war die erste Zeit unseres Programms noch geprägt von Chinas Öffnungspolitik und dem Interesse an gegenseitigem Austausch. Diese Politik hat sich in eine andere Richtung entwickelt. Mein Eindruck ist, dass China sich gegenüber ausländischen Einflüssen wieder stärker abschottet und die Behörden sich fragen: Wen holen wir uns da eigentlich ins Land? Das hat dazu geführt, dass Journalistinnen und Journalisten nicht mehr so arbeiten können, wie ich es mir wünschen würde. Ich hatte immer gehofft, wir würden unsere deutschen Teilnehmer mit einem offiziellen Journalistenvisum ins Land bekommen. Davon sind wir sicherlich weiter entfernt als noch vor fünf Jahren. Steffen burkhardt Jahrgang 977, forscht und lehrt als Professor für Medienund Kultur theorie, Medienforschung und Medienkompetenz an der HAW Hamburg. Er leitet das International Media Center (IMC), eines der führenden Institute für internationalen Medienaustausch in der Bundesrepublik Deutschland. ü b e r d a s p r o g r a m m Was bleibt? SB Das deutsch chinesische Mediennetzwerk. Das Medienbotschafter Progamm zählt heute mehr als 30 Alumni und ist ein Kreis von Gleichgesinnten, die sich fast alle einmal begegnet sind. Von denen engagiert sich ungefähr die Hälfte in diesem Netzwerk und trägt den Gedanken der Medienbotschafter weiter. Wichtig sind mir vor allem die persönlichen Begegnungen zwischen den Men-

21 schen. Es haben sich in diesem Programm Freundschaften entwickelt. Es gibt sogar ein deutsch chinesisches Ehepaar aus dem ersten Jahrgang, das geheiratet hat. MB Wir sind froh darüber, dass es so viele engagierte Alumni gibt, die gemeinsam Veranstaltungsreihen hervorbringen und sich austauschen. Was mich besonders freut: dass in dem deutsch chinesischen Mediennetzwerk nicht nur Alumni des Programms sind, sondern auch andere Medienschaffende. Das ist der große Outcome und an diesem Engagement wird die Robert Bosch Stiftung weiter festhalten. 二十 Wenn Ihr das Programm nochmal neu erfinden würdet, was würdet Ihr anders machen? MB Der Austausch von Menschen und Ideen macht immer Sinn. Und Journalisten sind eine wichtige Multiplikatorengruppe. Ich würde das Programm im Prinzip genauso wieder aufziehen. Ich muss aber anerkennen, dass sich die politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen seit 2008 auf beiden Seiten geändert haben. Dass es jetzt den Verein gibt, finde ich im Sinne der Nachhaltigkeit ein sehr erfreuliches Ergebnis. SB Ich würde das Programm wieder genauso mit Marc erfinden wollen wie es zum Schluss war. Unsere Ideen sind aufgegangen. Das hat auch mit den vielen großartigen Menschen zu tun, die beteiligt waren, seien es unsere Partner in der Robert Bosch Stiftung, die Programmleiterinnen, die Alumni, die Unterstützer in den Redaktionen, in der Wirtschaft, in der Politik oder den Botschaften. Sie alle haben zum Erfolg des Programms beigetragen. Wenn ich mir heute die Frage stelle, was könnten Programme sein, die ich für den Austausch zwischen China und Deutschland im Bereich Medien spannend finde, würde ich eher an multinationale Programme denken. Was asiatisch europäische Themen anbelangt, bewegt sich inzwischen ja sehr viel auf supranationaler Ebene. Eine wichtige Aufgabe bleibt, dass Journalistenschulen Auslandsaufenthalte fördern. Das ist meines Erachtens das beste Investment, das man machen kann, um Journalistinnen und Journalisten in den Redaktionen für das Weltgeschehen zu sensibilisieren. Marc Bermann Jahrgang 974, ist Leiter des Bereichs Internationale Verständigung der Stiftung Mercator in Essen und zuständig für China. Von 2007 bis Anfang 20 baute Marc Bermann als Projektleiter den Förderschwerpunkt deutsch chinesische Beziehungen der Robert Bosch Stiftung auf. 项目近览

22 ü ber da s progr a mm 采 访 者 Marc Bermann 和 Steffen Burkhardt 共同开创了 中德 Rebecca 媒体使者 项目 项目结束了 但交流仍在继续 这是他们心目中更大 Roth 为 了 人 与 人 的 相 遇 的成功 Steffen, Marc, 创立 中德媒体使者 项目的点子是在哪里诞 生的 在卡 0 拉 OK 小 酒馆里还是在会议长桌前 0 Steffen Burkhardt Marc Bermann Marc,现在你 有一个绝佳的机会揭开谜底了 当时 罗伯特 博世基金会将中国作为新的重点推进国家 我 有幸去执行 这个项目 记者成了我们试图促 进中德两国大众 互相理解的桥梁 记者 深入了解社会 他们的工作成果也 对社会 进产生新的影响 他们所 述 所写将会打 破人们的错 误印象 弥补一知半解带来的误会 媒体是不同人民 不同文化 之间 的使者 这种交流模式给了我灵感 当时 博世基金会已经有一个德国与中欧 东 欧记者的交流项目 我制定了更适合与中国媒体合作的项目框架 发给德国不同的 记者学校询问意向 Steffen 那时在汉 堡大学 媒体学院任教 他敏锐 地发现 这个 项目的潜力 并专业地推进下去 2008 年 我们进行了第一次尝试 对第一批中国 记者的硬性要求是懂德语 待到项目更成熟后 我们把项目语言 转为英语 SB 这是我们整个项目中唯一重大的变动 我们一直保留了 快 速 全面地介绍德 国和德媒 的理念 项目的前四周主要是围绕这个 理念安排的课程和游学 让中国 记者们了解德国的各 个地区和联邦制度 我们最大的挑战是 对记者行业完全不同 的理解 在德国 记者奉 行 独立自由的新闻观 坚信新闻是 第四权力 在中国 新闻行业要 为人民服务 主要 任务是宣传 教育 维持稳定和团结 这两种媒体观会不会产生碰撞 SB 我们期待这种冲突在项目的框架里发生 不过实际上 双方的差别并没有明 显地显现出来 记者交流的理念在两国的实际应用中的效 果非常好 MB 在我 2008 年至 20年跟随 这个项目期间 活动中经常会碰到公 开的争论 但 私下里其实记者们的新闻观并无不同 今天的交流 就有些不同了 在如今中国 媒 体 有着明确的任务 尤其是在习近平的领导下 记者们更被要求成为 为党务的喉 舌 向读者宣讲党的思想 这个动向非常清晰明显 关于 媒体姓党 的媒体文章 也可以在中国的互联网上读到 过去的9年里 最大的变化是什么 SB 在最初几年 德国媒体对接收中国记者显得比较谨慎 在那时 还有 中国间 谍 的陈词滥调存在 自2008 年夏季奥运会起 德国有了一阵 中国热 加上中国 经济的飞速发展 德国编辑部对中国的兴趣更大了 对我们来说 在那个时期开展 中德媒体使者 项目是很有利的 0

23 从此之后 德国媒体的中国报道有什么变化 SB 对中国报 道的题材更广泛了 报 道中引用 采访的信息源也更加丰富 报 道内 容总体上更有深度和差异性 我 认为 我们的项目对此做了贡献 不过某些方面情况变得更难了 SB 是的 首先一些基础条件变差了 在德国 很多编辑部开始削减开支 于是记 者们不敢在外国逗留三个月 他们担心自己回国时 工作已经没了 经济压力是一 方面 编辑部对于接待中国记者实习几周的热情也减弱了 在编辑部紧张的工作 中 顾及中国记者也不很容易 中国方面 在项目初期 中国还 对开放政策和对外 交流感兴趣 后来政策走向发生了变化 我的感觉是接下来 中国会更加抗拒外国 的影响 果断 地拒绝一些国际交流 官方自问 我们把什么人放 进来了 于是德国 记者在中国的工作受到了限制 我一直希望 德国记者能拿着记者签证参加在华项 目 但是 这个目标比五年前更加遥不可及 二 Steffen 十 Burkhardt 二 中德媒体使者 项目留下了什么贡献 中德媒体使者 项目聚集了超 过 30 位成员 他们志同 MB 中德记者交流协会 出 生 于 9 7 7年 从 事 媒 道合 基 本上在我们组织的各种场合上见 过面 其中一部 分活跃 成员创立了中德 体 与 文 化 理 论 媒 体 研 记者交流协会 继续践行 着 中德媒体使者 的理念 在我看来 人与人的相遇是 究 媒体能力的教学与研 最重要的 在 基金会项目中 记者们培养了友谊 甚至还收获了爱情 第一届中就 究 就职于汉堡应用技术 有两人相爱 结成了跨国婚姻 大学 他领导着国际媒体 SB 我们很高兴 有这么多活跃的 媒体使者一起开展活动 进行交流 特别让我 中心(IMC) IMC是德国 高兴的是 不仅有我们过去的 媒体使者参与进来 更有其他媒体工作者参与到中 几个最重要的国际媒体交 德记者交流协会 这是很好的成果 基金会会支持这个成功果实 流机构之一 如果要你们重新开展这个项目 你们会做什么变动 Marc MB 人与人的交流 不同想法的交流 总是很有意义的 记者群体是一个具备影响 Bermann 力和传播力的群体 在其中扮演了非常重要的角色 如果重新构想这个项目 原则 上不会变化 但必须考虑的是 20 08年以来 双方在政治 经济方面发生了重大的 埃森墨卡托基金会国际交 变化 我很 欣慰 现在有了中德记者交流协会来延续 该项目的精神和工作 流 项目主 管 从 2007年 SB 我还是会坚持原来的想法 跟 Marc一起 和原来一样推进 这个项目 我们最 到20年初 他供职于罗 初的想法得以实现 这离不开很多杰出人士的参与 离不开罗伯特 博世基金会伙 伯特 博世基金会 创建了 伴们的支持 其中有我们的项目经理们 媒体使者们 还有两国政界 经济界 外 基金会的中国项目 交界 各家媒体中支持我们的人 他们所有人都为这个项目的成功做出了贡献 如 果我今天自问 什么样的 媒体交流项目更 适合当下的我们 我会 设 想一个多国项 Rebecca 目 将它变成亚洲-欧 洲框架下的媒体交流 在洲际交流项目上 首要 任务是在记 Roth 者 学校 媒体专业 里促 进更多的跨国交流 这在我看来是 最 好的投资 这样培养 出来的记者才能在拥有国际视野的媒体里更好地 工作 出生于975年 在2008 年 参 与 中 德 媒 体 使 者 项目 并 在英文杂志 Beijing R eview实习 在 2005年她成为公共广播 电视台的自由撰 稿人 她 是中德记者交流协会的发 项 目 近 览 起人之一

24 博世基金会的中德媒体使者彼得 林姆伯格德国之声台长项目给我留下了非常好的印象 尤其是那些中国的年轻记者和他们对待交流的开放态度让人印象深刻 Peter Limbourg, Intendant, Deutsche Welle Ich habe einen sehr positiven Eindruck vom Medienbotschafter- Programm der Robert Bosch Stiftung bekommen. Besonders beeindruckt war ich von den jungen chinesischen Teilnehmern und von der Offenheit des Austauschs.

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26 Mehr als die Direktorin ü b e r d a s p r o g r a m m Ein energiegeladener Vollprofi, zugleich aber aufrichtig und herzlich Lillian Zhang war acht Jahre lang mehr als die Programmdirektorin. Text von Ruth Fend Auswahlgespräch. Feuchte Händeinnenseiten. Vor mir drei Richter hinter ihren Tischen. Und dann ist eine davon auch noch diese Chinesin im grauen Kostüm und makellosem Makeup auf dem so porzellanglatten wie undurchdringlichen Gesicht, aus dem ich, wenn überhaupt etwas, nur Skepsis lese. Kühl stellt sie Fragen, auf die ich garantiert die falschen Antworten gebe. Wenn ich vor einer hier im Raum Angst habe, dann vor ihr. Das ist mein erster Eindruck von Lillian Zhang im Frühjahr 200, und er könnte abgesehen von der Makellosigkeit falscher nicht sein. Eineinhalb Jahre später sitze ich mit Lillian in einem Flieger von Peking nach Yantai, ihrer Heimatstadt. Sie ist müde, seit Wochen tingelt sie durch Peking, von Termin zu Termin. Permanent betüddelt sie kopflose deutsche Journalisten in der überwältigenden chinesischen Hauptstadt, löst ihre Alltagsprobleme von Handyvertrag bis Taxifahrern, die ihre Adresse nicht verstehen und umwirbt zwischendrin neue Referenten für das Fortbildungsprogramm an der Tsinghua-Universität. Jetzt, wo ihre Mutter und ihre Tante uns am Flughafen einsammeln, fällt die Anspannung von ihr ab. Lillian überlässt mich dem Wortschwall ihrer energiegeladenen Mutter, ohne sich noch ums Übersetzen zu scheren. Aber es berührt mich, dass sie mich an diesem einen freien Wochenende mit zu ihrer Familie schleppt. Zu Onkeln und Tanten, zum Karaokesingen mit Schulfreundinnen und in die neue Villa eines etwas obskuren Goldminenbesitzers, der uns nach Auswechseln seines Nummernschilds (von zivil zu militärisch) zum Strand kutschiert und zu einem waschechten chinesischen Dinner oder sagen wir, baijiu geschwängerten Gelage, ausführt. Ruth Fend Jahrgang 979, war 200 Medienbotschafterin und hospitierte bei der Global Times. 20 zog sie als Korrespondentin für Gruner + Jahr (ftd, Capital, Business Punk) nach Peking. In dieser Zeit schrieb sie das Buch»Wok n Roll Wie ich kochen lernen wollte und China entdeckte«(aufbau-verlag). Seit September 206 ist sie Chefredakteurin von Neon Geschmeidig zwischen Ost und West Lillian Zhang war auch für das Medienbotschafterprogramm weniger der effiziente Motor, der den Laden am Laufen gehalten hat obwohl ihr unermüdlicher Einsatz durchaus auch manchem alten Preußen Respekt eingeflößt hätte und ihre Gabe zum Powernetzwerken das Programm unheimlich vorangebracht hat. Sie war vor allem die gute Seele. Wer einmal das Vergnügen hatte, selbst bei den Auswahlgesprächen in der Jury zu sitzen, merkte, dass sie sich gerade auch auf chinesischer Seite lieber für Kandidaten mit weniger privilegierten Hintergründen einsetzte als für Karrieristen.

27 二十六 Dabei bewegte sie sich so geschmeidig zwischen Ost und West, wie es kaum einem Medienbotschafter je gelingen wird. Wer einen differenzierteren Blick auf China entwickeln will, dem sei einfach eine nähere Beschäftigung mit Lillian Zhang zu empfehlen (oder besser noch: mit ihr Karaoke singen zu gehen.) Bemerkenswerterweise ordneten beide Gruppen, sowohl die Chinesen als auch die Deutschen, Lillian instinktiv als eine der ihren ein. Kaum hatte sich das glatte Bild beim ersten gemeinsamen Brunch in Hamburg aufgelöst, hielten wir erwartungsvollen Kandidaten Lillian ganz klar für, na, deutsch halt. Oder sagen wir, für eine in Deutschland aufgewachsene Chinesin, die mit der gleichen Musik und den gleichen Filmen aufgewachsen ist wie wir, was sicher auch mit ihrem akzentfreien Deutsch zusammenhing und damit, dass man sich sehr schnell mit ihr vertraut fühlte. Entsprechend überrascht war ich, als sie erzählte, dass sie erst als Studentin nach Deutschland kam und wie chinesisch und patriotisch damals ihr Blick auf die Welt war. Vor den olympischen Spielen lief sie mit anderen chinesischen Demonstranten wütend durch die Straßen, weil sie die deutsche Berichterstattung über die Unruhen in Tibet und die Boykottforderungen als unfair empfand. Dass sie seitdem längst auch die westliche Sichtweise begriffen hatte, merkte man spätestens bei unseren Diskussionen unter Journalisten. Auch wenn sie sich zu solchen Gelegenheiten nicht in den Vordergrund drängte, half ihre Einordnung am Rande immer wieder dabei, die komplexen Gemengelagen etwas besser zu greifen und andere Blickwinkel einzunehmen. In eben diesen komplexen Gemengelagen ist es ein unschätzbarer Wert für eine Organisation, jemanden wie Lillian an Bord zu haben. Eine Frau, die beide Seiten nicht nur versteht, sondern auch verkörpert und auf beiderlei Art kommunizieren kann. Die ein energiegeladener Vollprofi ist, zugleich aber aufrichtig herzlich und menschlich. Für uns, die Medienbotschafter, war es eine riesengroße Freude. Danke, Lillian! 项目近览

28 ü ber da s progr a mm 作 者 Ruth 对张莲女士充满激情 真心实意的侧写 8年来 张莲女士做的远比项 Fend 目经理要多得多 不 仅 是 项 目 引 路 者 面试会议 上 我手心满是汗 我面前坐着三位评审 其中一个是一位中国女性 她 0 身着灰色套装 无暇的妆容覆 盖在她瓷器一样光滑 以至难以捉摸情绪变化的脸 0 上 我似乎从中感受到她 对我的怀疑 她平静地提出问题 而我给出的答案肯定都 0 不着调 如果说 三位考官里我怕谁的话 那无疑 就是她了 这 就是200 年初 我对 张莲的第一印象 除了无暇的面容外 这印象错得不能再离谱了 一年半后 我坐在张莲旁边 从北京飞往她的故乡烟台 她很累 几周以来她 奔波于北京 从一个会场赶到另一个会场 她永远为 无脑 的德国记者们在北京 这座巨型城市的工作生活操着心 从他们的手机合约到搞不清楚地址的出租车司 机 期间还要为在清 华大学的讲座物色新的嘉宾 现在 当她的母亲和婶婶来机场接我们时 她终于可以放松 一下了 张莲由着 她充满精力的母亲滔滔不绝 不再忙着给我们做翻译 但我很高兴 在 这个周末 张莲把我们带到了她的家人 那里 去拜访她的叔叔和婶 婶 和上学时的朋友去卡 拉 OK 去拜访一个身份有点模糊的金矿主人的新别墅 在更换车牌后 从民用牌 换到军牌 他还把我们送到海边沙滩 还带我们领略了真正的中国晚宴或 者 说 一场白酒宴席 在东西方之间自如地游走 张莲不仅是 中德媒体使者 项目的高效动力 让项目一直前进 她不知疲倦 地付出也获得了德国人的尊 敬 而她 纵横捭阖 的天赋也悄悄地为项目注 入 新 的推力 她首先是 个好人 任何 有幸 参加使者遴 选的人都知道 不管是 对中国还 是德国候 选人 比起已经有了一定职 业 成就的记者 她更 愿意给没有什么背景的 新人更多机会 她就是这样顺畅地在东西方文化之间游走 几乎没有其他媒体使者能做到这点 谁想对中国有特殊的认识 那么我建议他们和张莲共事 或者 和她一起去K歌更好 值得一提的是 不管是中国人 还是德国人 都本能地把张莲看作自己人 在 汉 堡的第一次早午餐时 大家对张莲 直截了当 的第一印象 还 未消除时 我们德 国候 选人 就自然地把她看作德国人了 或者 说 一个在德国长大的中国女性 和 我们听同样的音乐 看同样的电影 有着没有任何口音的流利德语 我们当然很 快地 就信赖起她 因此 当她 说 她是在 念 大学 时 才来德国时 我 很惊讶 那 时 的 她 还以很 中 国 很 爱国 的视角看待这个世界 在奥 运会前 她和其他中国示威者愤怒地 穿过 街 道 抗议德国媒体对西藏骚乱的报 道 并认为抵制北京奥 运会对中国并不 公平 但自从她接触到更多西方的新闻观点 视角和逻辑 后来在德国记者们的 讨论中 我们也看到她的表现 就 算她在争论时保 持 谦虚和沉 默 事后她的看法 总能帮助我们对这些复杂的讨论有更好的了解 并得到新的视角

29 这些复杂的分歧凸显了张莲 对一个组织无可估量的作用 一位不但理解双方 思维 而且可以说是 双方的结合与化身 可以用双方自己的方式进行沟通的女性 这是 对张莲女士充满激情 又真心实意的侧写 中德媒体使者 项目带给我们了 巨大的乐趣 张莲 谢 谢你 二 Ruth 十 Fend 八 979年出生 在 200年 参与 中德媒体使者 项 目并 在 环 球 时报 英文 版实习 20年 她来到 北京为Gruner + Jahr 出版集团旗下的三个杂志 (FTD, Capital, Business Punk)做驻华记 者 在这段时间她在Aufbau-V er l ag出版社出 版 了 Wok n Rol l (暂译名 肴 滚 乐 )一 书 自206年9月起 她担 任NEON杂志的的主编 项 目 近 览

30 Andreas Cichowicz, Fernseh-Chefredakteur, Norddeutscher Rundfunk Es ist so wichtig, dass deutsche und chinesische Journalisten sich begegnen und das jeweils andere Land und die Arbeitsweise von Journalisten kennenlernen. Die chinesischen Stipendiaten waren sehr interessiert von Jahr zu Jahr wurden ihre Fragen präziser. Und wir konnten uns sogar über das Essen in Deutschland und China austauschen. Das ist gelebte Völkerverständigung! 北德广播电视台主编德中两国记者相遇在一起, 相互认识对方的国度以及记者同行的工作是非常有意义的一件事 参与项目的中方记者在交流中表现出了对德国的极大兴趣, 一个重要的表现便在于他们在交流中的问题一年比一年精准和具体 我们甚至可以相互交流德国和中国的饮食 这便是实际意义上的国际理解! 安德烈斯 奇科维茨

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32 Verstehen braucht Körper, Herz und Hirn ü b e r d a s p r o g r a m m Im Zeitalter klickzahlorientierter und knalliger Social Media- Häppchen erhalten fundierte Analysen immer weniger Platz. Dabei ist China und Deutschland zu komplex und zu wichtig. Text von Oliver Radtke und Haifen Nan Immer mehr Menschen reisen global. In China wie in Deutschland. Heute Johannesburg, nächste Woche New York, dazwischen Ausruhen im Elsass. Dabei tragen wir in unseren Smartphones das Wissen der Menschheit umher. Nachrichten aus aller Welt erreichen uns in Nanosekunden. Wir verarbeiten täglich Informationen in großen Mengen und wissen so viel wie noch nie. Aber verstehen wir deswegen auch mehr? Mit einem Smartphone kann ich mich in einem Pekinger Café sitzend beim Suchmaschinendienst Baidu durch alle Informationen über den Hamburger Hafen wischen; ich kann mir bei einem Tee am Hamburger Fischmarkt auf Wikipedia alle Informationen über die Verbotene Stadt in Peking durchlesen; ich weiß wie lang hier der Hafen ist, wie viele Zimmer dort die Ming-Kaiser bewohnten. Doch verstehe ich dadurch den hanseatischen Stolz der Hamburger besser oder die gleichsam sakrale Idee der chinesischen Reichseinheit, die sich im Kaiserpalast materialisiert? Das Verständnis hierfür entwickelt man nur vor Ort. Damit sind wir auch schon bei einem der zentralen Elemente in der Arbeit von Journalisten. Ihre Berichte spielen eine entscheidende Rolle in der Vermittlung großer und kleiner Bilder aus anderen Ländern. Journalisten berichten, ordnen ein, vergleichen und vor allem helfen sie wenn sie ihre Arbeit wirklich ernst nehmen Vorurteile über fremde Länder abzubauen, in dem sie Klischees kritisch hinterfragen und einseitige Sichtweisen um weitere Perspektiven ergänzen. Verstehen funktioniert nicht nur am besten vor Ort, Verstehen ist auch ein Prozess, der Zeit erfordert, Körper, Herz und Hirn, der neuartige Gerüche und Gefühle verarbeitet und nicht ohne Krisen ist. Verstehen ist und macht also Arbeit. Daher sind unsere Stipendiaten ein besonderer Menschenschlag. Drei Monate (meist) das erste Mal in Deutschland oder China ist so anstrengend wie lohnend zugleich. Als Programmmacher sind wir stolz darauf, mit unseren Partnern in den Redaktionen, Universitäten, zivilgesellschaftlichen und politischen Institutionen, mit unseren Kollegen und anderen kritischen Wegbegleitern gemeinsam eine Marke (auf)gebaut zu haben. Ähnlich einer Schuh macher-werkstatt alter Schule haben wir bildlich gesprochen einen exklusiven Wanderschuh pro duziert, gänzlich in Handarbeit, mit dem unsere Medienbotschafter nicht nur in der eigenen Weltanschauung spazieren gehen, sondern wenn sie wollen auch in unbekannte Sphären ihrer eigenen Wahrnehmung steigen können. Diese Marke ist exklusiv, so wie ihre Zugänge in die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche. Sie schafft ebenso den Raum für Un-Planbares. Viele Geschichten und Eindrü- Oliver Radtke Jahrgang 977, Senior Projektmanager Themenbereich Völkerverständigung Amerika und Asien Robert Bosch Stiftung Nan Haifen Jahrgang 98, Programmdirektorin Medienbotschafter China Deutschland Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg 0 0 0

33 三十二项目近览 cke unserer Stipendiaten entstammen Zufallsbegegnungen oder sind das oft sehr lesenswerte Ergebnis einer auf Beharrlichkeit beruhenden Sammlung von Stories und Mosaikstücken, die ein persönliches Deutschland- und Chinabild ergeben. Völkerverständigung braucht Zeit, denn wer sich für Verständigung einsetzen möchte, muss erst einmal sich selber verstehen, seine Positionen und die der anderen. Dabei bedeutet Verstehen nicht unkritische Übernahme anderer Meinungen. Die Bereitschaft von Redaktionen in beiden Ländern sinkt jedoch, angesichts einer anhaltenden Medienkrise oder veränderter politischer Rahmenbedingungen, in aufwändige Erklärstücke zu China oder Deutschland und damit in die Schärfung der Wahrnehmung ihrer Journalisten zu investieren. Im Zeit alter klickzahlorientierter Geschäftsmodelle und knalliger Social Media-Häppchen erhalten fundierte Analysen immer weniger Platz. Dabei sind China und Deutschland zu komplex und zu wichtig, als dass Meldungen über Twitter und WeChat, Panorama- Spalten oder quartalsweise Seite 3-Reportagen den Ländern und ihrer gegenseitigen Bedeutung und Abhängigkeit ausreichend Rechnung tragen. Nicht die Nach richt an sich, sondern ihre Analyse wird in Zukunft immer wichtiger werden. Wie gut es den Stipendiaten beider Länder tut, aus ihrem mitunter beinahe brutalen Reporter- und Redakteurs-Alltag auszubrechen, erleben wir jedes Jahr aufs Neue. Bei nicht mehr als fünf Tagen Urlaub im Jahr und redaktionsinternen Rangeleien sind drei Monate in Deutschland voller Seminare und Zeit für eigene Geschichten für die chinesischen Stipendiaten ein echtes Geschenk. Einige waren dafür sogar bereit zeitweise ihren Job zu kündigen. Die Regeneration und notwendige Distanz zum eigenen Geschäft hat auch vielen deutschen Stipendiaten gut getan Zeit zum Arbeiten, Lernen, zur Inspiration, die Beschäftigung mit einer auf den ersten Blick oft sehr fremdartigen Kultur. Als Programmmacher leben wir vom Feedback der Stipendiaten, von ihren Fragen und Erkenntnissen, ihrem Staunen, aber auch von ihrer Ernüchterung und ihrem Unglauben. Journalisten beider Länder eint ein hohes Arbeitsethos und die länderübergreifende Neugierde, sich nie mit vorgefertigten Antworten zufrieden geben zu wollen. Das macht die Arbeit mit ihnen besonders anspruchsvoll, befriedigt jedoch auch in hohem Maße, wenn sich zum Beispiel Stipendiaten beider Länder zum ersten Mal begegnen und sofort miteinander ins Gespräch kommen. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft die Neugierde auf die Wahrnehmung der jeweils anderen Seite ist groß. Es hat uns immer wieder aufs Neue beeindruckt, wie die Kollegen von Xinhua, CCTV, Southern Weekly oder Caixin frisch aus China angekommen in ihrer ersten Woche in Stuttgart noch ganz im hart getakteten Rhythmus der chinesischen Metropolen gefangen sind; wie sie sich dann jedoch im Laufe mehrerer Tage, nach ersten Besuchen, Gesprächen und abendlichen Spaziergängen Stück für Stück auf Deutschland einlassen; wie sich ihre Gesichtszüge glätten und sie offen werden für Aussagen, die einige ihrer hart am Klischee grenzenden Grundannahmen in Frage stellen. Oder umgekehrt in Beijing, nach den Tagen des Ankunftsstresses, nach Jetlag, ersten Staus und Smog, wenn sich die deutschen Kollegen so langsam in den Rhythmus der chinesischen Großstadt schwingen, sich an ihre Dimensionen gewöhnen und sie am Ende ihres Aufenthalts nach drei Monaten ohne WeChat nicht mehr leben können und das Land viel stärker aus sich selbst heraus beurteilen.

34 Medienbotschafter standen und stehen für Lust auf den Blickwechsel, für Neugierde, Respekt und Leidenschaft. Und wie der Schumacher mit Geduld und Spucke am perfekten Fußwerk feilt, so werden wir uns erneut in die Werkstatt setzen, die Lampe anschalten und die Passform für den Nachfolger schnitzen schlanker, aber ähnlich robust, aus den besten Materialien. Und während wir in der Werkstatt basteln, freuen wir uns schon jetzt auf die weitere Arbeit mit den Alumni im Deutsch-Chinesischen Mediennetzwerk. ü b e r d a s p r o g r a m m 0 0 0

35 作 者 三 十 四 纪韶融 在追求点击率的社会氛围下 在社交媒体引发的碎片化阅读时代 深度 南海芬 分析越来越被边缘化 然而 中国和德国是如此复杂和重要的大国 以 身 心 智 架 理 解 之 桥 不管在德国还是中国 都有越来越多的人穿梭在世界 各地 今天还身在约翰内斯堡 下周就飞去了纽约 期间还在阿尔萨斯稍作停歇 同时 我们也用智能手机传播和分 享 着各地见闻 风土人情 须臾之间 我们就能收到关于世界 各地的资 讯 我们每 天要接受和处理大量信息 我们拥有的知识超 过以往任何时候 但是更多的知识是 否就一定能产生更好的理解呢 我坐在北京的咖啡馆里 只需 在智能手机 上一点 就能从百度搜索到所有关于汉 堡港的信息 同样 我也能坐在汉 堡的鱼市旁 边喝 茶 边在维基百科上浏览关于北京紫禁城的各种信息 我清楚汉 堡港有多少年的历 史 也知道明朝皇帝住过 故宫多少间房 但是 这些知识可以让我理解汉 堡人缘于 汉萨同盟的骄 傲与自豪吗 或是明白故宫所承载的中国王朝神圣的大统一之梦吗 要理解这些 一个人必须亲临现场 这也 正是新闻工作的核心因素之一 新闻报 道 对塑造一个国家方方面面的印象起着至关重要的作用 一个有责任感的记者 会用 他的报 道帮助人们梳理和比较自己对别国的认识 消除对别国的偏见 对业已形成 的偏见作批判性的拷问 对片面的看法加以补充和修正 真正的理解不仅需要亲临现场 实地考察 也需倾注时间精力 投入身心智 对新近获得的感官体 验 和思想情绪 进行持续不断的再 整理和再思考 理解本身 是一项耗时耗力的事业 我们的 媒体使者是一个与众不同的群体 他们中间的大 多数人是第一次 踏上异国的土地 在德国或中国工作学习三个月是一次全新 紧 张 但也收获满溢的体 验 作为项目执行者 我们感到非常自豪 因为我们和来自 媒体 高校 民间及政 府的合作者们 和我们的同仁及其他重要伙伴们共同创立了 一个品牌 就像传统的制鞋工坊一样 我们纯手工打造出了一款高级徒步鞋 穿着 这双鞋 媒体使者们不仅可以漫游在自己的世界观里 还可以进入 未知的领域进行 探索 这是一个 独家定制的品牌 它为我们的项目参加者提供了进入中德不同社会 领域的特别通道 同时 它也为他们提 供了在不可预知情况下随性经历的空间 媒 体使者们的故事和印象中有很多缘于一次意外的经历 当然其中也有他们通过不懈 坚持才收集到的素材和点滴 这些可读性很高的文字构建起了他们对中德两国的个 人印象 国际理解需要时间 一个希望增进两国人民相互了解的人 首先要了解己身 了解自己和他人所处的位 置 同样的 理解也不是不加批判地全盘接受别人的观点 或受持续传媒危机 或受政治大环境的影响 中德两国的媒体对打造关于彼 此国家的详尽报 道 及借此来提高记者对 彼此国家洞察力的意愿都 在降低 在追 求点击率的社会氛围下 在 社交 媒体引发的碎片化阅读时代 深度分析 越来越被 边缘化 但是 中国和德国是如此复杂和重要的大国 两国相互依存 是彼此重要 项 的伙伴 仅仅靠 推特和微信上支零 破碎的消息 全球 资 讯中一闪而过的短讯 或 目 是 每 个季度才出版一次的特别报 道 远 远不够 新闻本身固然重要 但在未来 对 近 事 件的分析则会更加重要 览 让 媒体使者们从他们每天战斗般的报 道和编辑生活中暂时脱离出来 对两国

36 辑室和同事就工作要唇枪舌剑的中国记者来说 在德国的三个月里 回归课堂 有 时间来写自己的故事 这样的时光真是天赐的礼物 个别来自中国的媒体使者为了 能参加这个项目 甚至选择了暂时离职 对于很多德国媒体使者而言 与自己的日 常业务保持必要的距离来完成自我提升也是一件受益匪浅的事 这 三个月里 他们 有时间来工作 学习 产生灵感 有时间去接触一种第一眼看上去十分陌生的文化 作为项目执行者 我们的工作依 赖于项目参加者们的反馈 我们期待着去分享他们 ü ber da s progr a mm 的记者 都 有益处 关于 这点我们每年都 有新的发现 对年假不超 过5天 每天在编 的问题 认识和惊讶 我们也希望知道他们的幻灭和怀疑 两国的记者们都拥有高 度的职业 道德和跨越国境的好奇心 他们从不满足于既定的答案 与他们共事是一 件高要求 大强度 但也充满了成就感的工作 比如看到来自中德两国的媒体使者 第一次见面就迅 速 进入热烈的交谈状态 我们的满足感无以言表 不管是政治 文 化还是经济 两国媒体使者对 彼此的看法都充满好奇 每年媒体使者都会给我们留下全新的深刻印象 比如来自新华社 中央电视台 0 纪 南方周末和财新传媒的同事刚刚从中国抵达德国 在斯图加特考察的第一周 他们 韶 都还陷在中国大都市快节奏的生活模式里 在之后的数日里 通过参观 对话 傍 0 融 晚时分的漫步 慢慢适应了德国的节奏 他们的面部表情变得柔和平静 他们开始 0 愿意去倾听不同的声音 甚至那些与他们根深蒂固的基本看法相左的声音 在北京 出生于977年 的情况也一样 经历过初抵几天的忙乱紧张 时差 堵车和雾霾 德国的媒体使者 罗伯特 博世基金会 们开始逐渐适应中国大城市的生活节奏和人口规模 三个月后 他们甚至也进入离 亚洲与美洲 开了微信 就没法活的状态 而此时 他们也已经可以开始从自身出发去评价中国了 国际理 解项目部 中国项目主任 媒体使者们从来都是 今后也将一直抱有好奇心和热情 他们彼此尊重 愿意 换位思考 就像追求 精益求 精的鞋匠一样 我们也会继续投身新的媒体交换项目 中 为未来的项目参加者点亮工坊 制作一双更合脚 更轻 盈 但依旧耐磨 材质一 流的徒步鞋 当我们在工坊里 雕 磨的时候 我们也热切期待和中德记者交流协会 南 海 芬 出生于98年 中德媒体使者 项目主管 汉堡 应用技 术大学 的历届媒体使者一起 继续为中德媒体交流事业铺架理解之桥

37 三十六 项目近览

38 ü b e r d a s p r o g r a m m Besuch der Medienbotschafter-Stipendiaten 203 in einer Fabrik in Changsha 203 年 中德媒体使者 项目的德国记者在长 沙参观一个工厂

39 三十八 项目近览

40 ü b e r d a s p r o g r a m m Besuch der Medienbotschafter-Stipendiaten 203 bei Hunan TV 203 年 中德媒体使者 项目的德国记者参观 湖南卫视

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42 Normalität mit Hindernissen ü b e r d a s p r o g r a m m Die deutsch-chinesischen Beziehungen sind von Ernüchterung geprägt. Text von Matthias Naß In die deutsch-chinesischen Beziehungen ist eine geschäftsmäßige Normalität eingekehrt. Der Zauber der frühen Jahre ist verflogen, aber auch Zorn und heftige Verstimmung sind seltener zu spüren. Inzwischen kennt man die Eigenarten und Empfindlichkeiten des anderen und hat sich entschieden, damit zu leben. Das bewahrt vor überzogenen Erwartungen und schützt vor bösen Überraschungen. Wie in anderen Beziehungen auch, muss es nicht das schlechteste sein, wenn Alltag einkehrt. So lange man sich weiter um den anderen bemüht. Das tut zum Beispiel die deutsche Bundeskanzlerin, indem sie Jahr für Jahr nach China reist; neun Mal hat Angela Merkel bisher die Volksrepublik besucht es gibt viele bedeutende Länder, die sich eine ähnliche Aufmerksamkeit wünschten. Jährlich treffen sich die beiden Regierungen zu gemeinsamen Kabinettssitzungen. Solche Regierungskonsultationen sind sonst nur mit besonders engen Freunden und Partnern wie Frankreich oder Israel üblich. In Berlin beschäftigen sich heute genauso viele finanziell gut ausgestattete Stiftungen und Think-tanks mit China wie mit den Vereinigten Staaten, vielleicht sind es inzwischen sogar mehr. Alle zwei Jahre findet in Hamburg ein China-Wirtschaftsgipfel statt, dessen Teilnehmerkreis von Mal zu Mal illustrer wird, zuletzt war Ministerpräsident Li Keqiang zu Gast. Alles gut also? Nicht unbedingt. Denn mit der neuen Normalität geht Ernüchterung einher. Dies ist besonders in der Wirtschaft zu spüren. Chinas Wachstum hat sich verlangsamt, Handels- und Investitionshemmnisse machen deutschen Firmen das Leben schwer, und auf den Rechtsstaat können sie sich bis heute nicht verlassen. Das wirft die Frage auf, wie umgekehrt der deutsche Staat mit chinesischen Firmen umgehen soll, deren Interesse an Investitionen in Deutschland wächst. Dürfen sie sich auch in strategisch wichtige Bereiche einkaufen? So richtig traut man einander noch nicht über den Weg. Von der neuen Normalität zur verlässlichen Partnerschaft, ja zur eines Tages hoffentlich belastbaren Freundschaft ist es also noch ein weiter Weg. Deshalb ist ein Austauschprogramm wie die»medienbotschafter China Deutschland«so wichtig. Es ermöglicht es jungen Journalisten, das jeweils andere Land näher kennenzulernen. So können Vorurteile überprüft und Stereotype überwunden werden. Wie jedermann weiß, übt das offizielle China seit Jahren heftige Kritik an der Berichterstattung in den deutschen Medien. Ich habe diese Kritik immer Matthias Nass Jahrgang 952, ist Internationaler Korrespondent der Wochenzeitung Die Zeit